Herzenstour 2022 für den Verein Eltern krebskranker
Kinder e.V. in Jessen
Spendenübergabe
Im September fuhren wir nach Jessen und trafen uns mit Katharina & Robert vom Verein „Krebskranke Kinder in Not e.V.” Vor dem Schloss lüfteten wir das Geheimnis und gaben die Spendensumme der Herzenstour 2022 in Höhe von 12.500 Euro bekannt. Wieder haben wir es geschafft den Betrag vom Vorjahr zu übertreffen. Wir freuen uns, dass der Verein mit dem Geld wieder Kinder unterstützen kann, die es dringend benötigen.
Wenn ihr wissen wollt, was wir während unserer Herzenstour 2022 erlebt haben, dann scrollt einfach mal weiter nach unten...
9.30 Uhr haben wir uns heute auf die Fahrräder gesetzt und haben zunächst die Elbbrücke in Riesa passiert. Wir sind rechtselbisch gefahren. In Mühlberg haben wir dann wieder über die Brücke die Seite gewechselt, um linkselbisch zu fahren. In Mühlberg haben wir auch einen kurzen Umweg am Borschützer See in Kauf genommen.
57,4 Kilometer haben wir heute hinter uns, was im Vergleich zu den anderen Etappen doch eher eine kleinere Strecke ist. Ein Besuch bei den Torgauer Schlossbären durfte natürlich nicht fehlen, jedoch hat sich heute nur ein Bär gezeigt.
Auf dem Weg hierher haben wir wieder einen kleinen Halt an der ersten deutschen Radfahrerkirche Weßnig eingelegt. (Nein, Philipp konnte hier nicht illegal Orgel spielen, denn das Instrument wurde ausgebaut).
Unterwegs haben wir auch kreative Figuren getroffen. Auch in diesem Jahr konnten wir Uwe nicht davon überzeugen, die Wasserspritzpistole zu Hause zu lassen.
Ihr seht, neben der Ernsthaftigkeit, die hinter unserem Projekt steht kommen die Erholung und der Spaß keineswegs zu kurz. Morgen führt uns der Weg in die Lutherstadt Wittenberg, aber vorher besuchen wir die Vereinsvorsitzende des Krebskranke Kinder in Not e.V. in Jessen.
Etappe 2: Torgau nach Wittenberge 72,4 Kilometer
Nach einem ausgiebigen Frühstück heute Morgen in Torgau sind wir über die ausgeschilderte Umleitung auf den Elberadweg gefahren, denn in Torgau findet noch bis Oktober die Landesgartenschau statt.
In Dommitzsch überquerten wir die Elbe mit der Fähre. Am Morgen waren die Temperaturen noch ganz annehmbar, doch dann stiegen diese schnell als wir zu Katharina nach Jessen fuhren. Dort stärkten wir uns mit einer leckeren Soljanka, eiskalten Getränken und erfrischten uns im Pool. Das tat gut!
Wir tauschten uns mit Katharina über unser Projekt und über unsere Strecke aus.
Linda hat mit Hündin Amy auch eine neue Freundin gefunden.
Auf dem Weg von Jessen nach Wittenberg fuhren wir teilweise durch die Wälder. Durch den Wind und die heißen Temperaturen roch es auf dem Radweg wie in einer finnischen Sauna. Glücklicherweise haben wir drei jeweils ein Kühlhandtuch, das wir uns in den Nacken legen und uns somit etwas abkühlen können.
Am Nachmittag erreichten wir dann das Luther-Hotel, das unser Projekt schon einige Jahre unterstützt. An dieser Stelle ein ganz großes Dankeschön an die Hoteldirektorin Frau Schlacht, denn diese Unterstützung ist nicht selbstverständlich.
Wir nutzen heute die Gelegenheit, um Uwe die schöne Stadt zu zeigen. Morgen haben wir unsere kürzeste Etappe, bei der wir noch einmal Energie aufladen und Kraft sammeln können.
Etappe 3: Wittenberg nach Dessau-Roßlau 40,8 Kilometer
Da unsere heutige Etappe nicht so lang war, haben wir uns entschieden etwas später aufzustehen und das Frühstück im Hotel in aller Ruhe zu genießen. Nach dem Frühstück haben wir noch einmal den leckeren Softeisstand von gestern besucht. Schließlich wollten wir uns davon überzeugen, dass das Eis auch heute noch so lecker ist. Im Anschluss knipsten wir noch ein Foto mit Martin Luther und dann ging es los in Richtung Wörlitz.
Der Besuch im Wörlitzer Park und die damit verbundene Gondelfahrt gehört schon fast zur Tradtion, wenn unsere Tour in dieser Gegend stattfindet. Das war wieder ein erholsames Erlebnis für uns drei. Leider konnten wir heute nur über den Wörlitzer See fahren, da die Kanäle aufgrund von Niedrigwasser nicht befahrbar sind. Es war trotzdem ein schönes Erlebnis. Unsere Fahrräder konnten wir wieder in den Fahrradboxen parken, sodass unser Gepäck sicher verstaut war. Die Fahrt über den See war trotz der prallen Sonne eine gute Möglichkeit Kraft für die bevorstehenden Etappen zu sammeln, denn diese sind wieder etwas länger.
In Coswig bekamen wir eine leckere Mahlzeit von Stephan Ziegler bereitgestellt, der unser Projekt bereits kennt und auch in diesem Jahr wieder unterstützt. Wir stärkten uns mit Vollkornnudeln, Hähnchenfleisch und etwas Gemüse. Vielen Dank dafür! An der Elbterrasse nutzen Linda und Uwe auch die Möglichkeit ihre Füße in der Elbe abzukühlen.
Auf den letzten acht Kilometern nach Dessau haben wir eine kleine Dusche abbgekommen. Das motivierte uns etwas doller in die Pedale zu treten und so haben wir unser Hotel in Dessau noch relativ trocken erreichen können. An so einem heißen Sommertag wie heute waren wir auch gar nicht böse über den Regen.
Etappe 4: Dessau-Roßlau nach Magdeburg 73,5 Kilometer
Da uns bewusst war, dass wir heute eine größere Etappe bewältigen müssen, entschieden wir uns für zeitiges Aufstehen und Frühstücken. Das hatte auch den Vorteil, dass wir nicht ganz so lange in der Mittagssonne ausharren mussten.
Fährüberfahrten fanden heute in Breitenhagen und in Barby statt. In Barby stand übrigens noch Heinrichs Baumelbank. Leider haben wir diese erst von der Fähre aus gesehen, sonst hätten wir nochmal ein Foto für euch gemacht.
Trotz Wärme sind wir heute sehr gut vorangekommen und haben an der Elbe eine schöne Stelle für eine Pause gefunden. Dort konnten wir im Schatten eines Baumes noch einmal Kraft schöpfen. Die heutige Tour verlief überwiegend auf langen, geraden Strecken. Zunächst führte unser Radweg ca. 7 Kilometer von Dessau nach Aken parallel zur Bundesstraße. Wenig später fuhren wir einige Kilometer am Deich entlang. Das ist trotz Sonne ein schönes Erlebnis, da man wirklich der Ruhe ausgesetzt ist und keinen Straßenlärm in der Umgebung wahrnehmen muss.
Kurz vor Magdeburg mussten wir plötzlich bremsen, da ein umgestürzter Baum unseren Radweg blockierte. Das hielt uns aber nicht an der Weiterfahrt auf. Wir trugen die Fahrräder über die Äste. Da schon ein kleiner "Weg" eingetreten war, ging das ganz gut. Wenige Kilometer später erreichten wir am frühen Nachmittag dann die Landeshauptstadt Magdeburg. Philipp hat gestern mit einer Mitarbeiterin vom Dombüro telefoniert und es gab gute Nachrichten: Er darf sich auch heute wieder eine Stunde an der Domorgel ausprobieren.
Das bietet auch eine Gelegenheit noch einmal für das Benefizkonzert am Donnerstag in Wittenberge zu üben.
Etappe 5: Magdeburg nach Tangermünde 80,2 Kilometer
Auch heute stand aufgrund einer längeren Etappe ein zeitiges Frühstück auf unserem Tagesplan. Unsere Route führte uns durch das bekannte Wasserstraßenkreuz in Hohenwarthe. Dieses befindet sich nördlich von Magdeburg und ist eine Überquerung des Mittellandkanals über die Elbe. Wir sind immer wieder von der Statik solcher Bauwerke beeindruckt. Die sogenannte Trogbrücke ist mit einer Länge von 918 Metern die größte Kanalbrücke von Europa. Wir sind schon mehrmals an diesem Ort gewesen, aber es ist immer wieder faszinierend.
In Rogätz überquerten wir die Elbe wieder mit der Fähre und mussten dann aufgrund von Deichbauarbeiten eine Umleitung fahren. Diesen Schlenker kann man auf unserer Streckenkarte heute auch gut erkennen.
Da wir heute relativ gut fahren konnten, haben wir unsere erste Pause erst nach 50 Kilometern eingelegt. Wir stärkten uns, ruhten die Beine kurz aus und haben unsere Trinkflaschen mit unserem restlichen Wasser aufgefüllt.
Kurz vor Tangermünde hörten wir in einem regelmäßigen Abstand ein Geräusch, das von Uwes Fahrrad kam. Das Hinterrad schliff an einer bestimmten Stelle immer am Schutzblech. Nach einer kurzen Inspektion war der Fehler gefunden: Eine lockere Speiche. Aufgrund der Erfahrung aus dem letzten Jahr, suchten wir in Tangermünde direkt einen Fahrradladen auf. Die Mitarbeiter waren sehr freundlich und haben sofort geholfen und das Problem ist inzwischen wieder behoben und das Fahrrad ist wieder fahrtüchtig.
In Tangermünde haben wir uns heute mit einem Eisbecher und einem kühlen Getränk verwöhnt und gemeinschaftlich beschlossen, dass wir uns das bei der Strecke und den heutigen Temperaturen verdient haben.
Auch morgen steht wieder eine lange Etappe bevor. Außerdem findet morgen unser Benefizkonzert in Wittenberge statt. Wir freuen uns bereits darauf.
Etappe 6: Tangermünde nach Wittenberge 78 Kilometer
Auch heute standen 78 Kilometer auf dem Tagesplan. Deshalb hieß es auch heute wieder zeitig frühstücken und ab aufs Rad. Im Hotel ließ es sich unser Katzenfreund Philipp nicht nehmen, die schöne Schlosskatze zu streicheln. Da wir gern wieder durch Havelberg fahren wollten, setzten wir mit der Fähre Sandau über. In der Stadt Havelberg legten wir dann unsere erste Pause ein. Dort belohnten wir uns mit Currywurst und Pommes. Nach dieser Stärkung fuhren wir weiter bis zur nächsten geplanten Pause in Rühstädt. Wir wussten, dass es eine schöne Badestelle in der Elbe gibt, die wir direkt genutzt haben. Das war bei den warmen Temperaturen wieder eine tolle Erfrischung.
Anschließend fuhren wir nach Wittenberge, wo wir von einem freien Journalisten und einem Mitarbeiter der Stadt Wittenberge empfangen wurden. Wir berichteten über unser Projekt und unsere Motivation solche Aktionen wie die Herzenstour zu organisieren und durchzuführen. Um 18 Uhr fand unser Benefizkonzert in der evangelischen Kirche statt. Wir bedanken uns noch einmal bei Pfarrer Deckstrom und der Kirchgemeinde, die das möglich gemacht hat. Die Besucherinnen und Besucher haben die Musik sehr genossen und haben den emotionalen Worten von Linda und Uwe gelauscht. Philipp hat wieder alle Register der Orgel genutzt und wir können beruhigt mitteilen, dass alles heil geblieben ist.
Mit dem heutigen Benefizkonzert erleben wir wieder einen kleinen Erfolg für unser Projekt und haben damit einen Lichtblick für unsere morgige Etappe in Höhe von ca. 90 Kilometern.
Etappe 7: Wittenberge nach Hitzacker 76,8 Kilometer
Normalerweise wollten wir auch heute wieder zeitig aufbrechen, da unsere längste Etappe der Herzenstour 2022 auf dem Tagesplan stand. Als Uwe auf den Regenradar schaute, warf er die Idee ein, dass wir noch eine halbe Stunde warten sollten. Wir haben aus unserem Fehler letztes Jahr gelernt. Auf dem Weg nach Verden sind wir die ganze Zeit MIT der Regenfront gefahren. Dieses Mal ließen wir diese erst einmal vorbeiziehen. Wir haben zwar trotzdem noch Nieselregen abbekommen und mussten auf unsere Herzenstourjacken zurückgreifen, aber insgesamt war es aushaltbar und wir sind nicht wieder völlig durchnässt in unserem Ziel angekommen.
Zunächst fuhren wir von Wittenberge den Elberadweg rechtselbisch bis wir die Fähre Ilka von Lütkenwisch nach Schnackenburg erreichten und damit wieder den Fluss überquerten. Dort befindet sich auch eine Mahn- und Gedenkstätte für Opfer des DDR-Regimes, die ihre Fluchtversuche über die ehemalige, innerdeutsche Grenze nicht überlebt haben.
In Gorleben hatten wir mehr als die Hälfte unserer Strecke geschafft. Normalerweise standen ca. 90 Kilometer in der Planung, aber die Tour wurde bei Komoot nochmal umgeplant und die Gesamtstrecke verkürzte sich deutlich. Im Ort angekommen haben wir uns mit einer kleinen Zwischenmahlzeit gestärkt, um weiter kraft für den Gegenwind zu haben, der uns heute nicht ganz in Ruhe gelssen hat.
Circa 15 Kilometer vor Hitzacker haben wir nochmal eine kleine Kaffeepause an der Elbe eingelegt, da der Weg heute doch anstrengender als die anderen Tage war. Bisher hatten wir noch keine Schafe auf dem Radweg, aber dafür konnten wir heute welche am Radweg treffen.
In Hitzacker treffen wir uns heute noch mit einem Journalisten der Elbe-Jeetzel-Zeitung und werden von unserem Projekt und über unsere Erlebnisse berichten. Heute werden wir noch etwas Kraft sammeln und uns leider mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass morgen schon unsere letzte Etappe stattfindet. Die Herzenstour ist nicht nur als Projekt gewachsen, sondern hat uns auch als Freunde zusammengeführt, wofür wir sehr dankbar sind. Aus diesem Grund ist die letzte Etappe für keinen von uns leicht.
Etappe 8: Zieletappe Hitzacker nach Lauenburg 57,2 Kilometer
Heute konnten wir mal wieder etwas länger schlafen, da es auf unserer Zieletappe nach Lauenburg nicht so weit war, wie die anderen Tage. In Hitzacker kann die Fähre aufgrund eines Defekts nicht fahren. Die nächste Brücke ist acht Kilometer entfernt, aber die Rettung nahte. Ein Mann fährt mit seinem kleinen Boot, das sogar über einen Motor verfügt, zwischen Hitzacker und Bitter über die Elbe und nimmt die Touristen inklusive ihrer Fahrräder gegen eine Spende mit. Das ist nicht selbstverständlich und hilft sicher einigen weiter.
Auch heute haben wir wieder einige Grenztürme entlang unserer Route gesichtet. Im Ort Konau haben wir an der Touristinformation eine kurze Pause eingelegt und uns das Grenzmuseum angesehen. Auf dem Grundstück gibt es nicht nur viel Geschichte, sondern auch verschiedene Obstsorten, einen Hofladen und eine eigene Imkerei zu bestaunen. Wenige Kilometer später stärkten wir uns im Ort Stiepelse mit einer heißen Schokolade.
Anschließend fuhren wir den Deichradweg bis nach Boizenburg, wo wir unser Softeis gegen hungrige Wespen verteidigen mussten. Nach der Eispause kämpften wir mit der Steigung, doch wir wurden schnell belohnt. Es dauerte nicht lange, dass eine größere Strecke bergab führte. Unser Tacho zeigte für einige Sekunden 50km/h an.
Die nächste Station war dann schon unser Zielort der Herzenstour 2022: Die schöne, kleine Stadt Lauenburg.
Nach 8 Etappen und mehr als 530 Kilometern sind wir wieder erstaunt, wie schnell die Zeit miteinander vergangen ist. Wir bedanken uns für eure Teilhabe an unserem Projekt. Es ist immer wieder eine schöne Erfahrung, dass wir unsere Erlebnisse mit euch teilen können, egal, ob auf der Homepage oder in unseren sozialen Netzwerken.
Ein ganz großes Dankeschön an alle Menschen, die uns unterstützt haben und das auch bei unseren zukünftigen Projekten tun.
Euer Herzenstour-Team
Linda, Philipp und Uwe